Bluesgefühl zum Jubiläum

Rudy Rotta beim Zehnjährigen des Café-Théâtre im Hagen

Heilbronner Stimme, 1. Februar 2011

von Uwe Deecke


Heilbronn Er ist schon eine Naturgewalt, dieser sympathische Norditaliener. Und auch im kleinen Rahmen zieht einen dieser Rudy Rotta mit seiner Ausstrahlung ziemlich schnell in seinen Bann. Am Samstag und Sonntag spielte der international renommierte Bluesgitarrist zum zehnjährigen Jubiläum des Café-Théâtre, sein Geburtstagsgeschenk für das kleine Theater im Kaffeehaus Hagen.
Am Vorabend gab es die Jubiläumsgala samt Oscar-Verleihung an Hanspeter Hagen sowie ein Best-Of-Programm, das bis spät in die Nacht dauerte. Cornelia Bielefeldt und Conferencier Hanno Wingler sangen verschiedene Highlights aus bisherigen Stücken wie "Männerduft", "Espressogespräche" oder "Lola Blau", unterstützt vom musikalischen Leiter Nicolas Kemmer und seinem Konzertmeister Mihai Bulfinsky.

Treffpunkt Alassio Auch Rudy Rotta feierte mit, und ist stimmlich leicht angeschlagen an diesem Abend. Dass es immer noch für ein "Feeling Blue"-Konzert der Extraklasse reicht, spricht für den Sänger und Songschreiber, der schon mit Größen wie Peter Green, Brian Auger oder B.B. King gespielt hat und auch oft in den USA unterwegs ist. Auf dem Jazzfestival im ligurischen Alassio wurden Kemmer und Bielefeldt auf den Italiener aufmerksam, seitdem ist man gut befreundet. Und es harmoniert auch auf der kleinen Bühne: Nicolas Kemmer begleitet Rotta am Flügel und am Piano, später kommt auch noch Philippe Kemmer als Verstärkung am Bass und an der Gitarre dazu.

Pasta und Beatles Rudy Rotta beeindruckt mit seinen Songs aus dem Album "Winds of Louisiana", das er vor drei Jahren in New Orleans aufgenommen hat: moderner, souliger Blues, dem Rotta mit seiner kraftvollen Stimme Leben verleiht. Und er kommt in der kleinen Besetzung besonders zur Geltung. Noch nie, so witzelt er, sei ihm vorgeworfen worden, dass er zu leise spiele. Und Rotta gesteht seine musikalische Vergangenheit: Mit Pasta, Olivenöl und Beatles ist er aufgewachsen. Mit "Get Back" gibt es eine wunderbare Hommage an die Liverpooler.