Pressestimmen
Fantasie für die Ohren
Heilbronner Stimme, 12. Juli 2018
Lesungen Unter der alten Linde ist perfektes Vorlese-Ambiente. Es herrscht eine sehr persönliche Stimmung, einige Zuhörer kommen schon lange zu den Lesungen. Es ist sommerlich warm, meistens still - alle Viertelstunde muss Cornelia Bielefeldt innehalten, wenn die Kirchenglocken schlagen und manchmal rauscht ein Zug vorbei. Die im Halbkreis aufgestellten Stühle sind voll besetzt. Die Zuhörer warten gespannt. Bielefeldt nimmt ihre Lesebrille aus dem Etui, auf ihrem mit ihren Initialen verzierten Pult liegen Bücher, in denen Lesezeichen stecken...
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Frustabbau am Boxsack, dann Monolog über Goethe
Heilbronner Stimme, 8. Mai 2017
Café Allegro Es ist ein rasanter Ritt durch eine ungewöhnliche Kunstszene, ein Stück, das durch kontrastreiche Wendungen besticht. Nach einem Jahr intensiver Projektarbeit hat eine junge, multikulturelle Nachwuchscrew ein besonderes eigenes Theaterstück erstmals öffentlich aufgeführt.
Auf der Bühne der Heilbronner Tanzschulle Wölbing präsentieren die Nachwuchskünstler am Freitagabend in der Kultur-Bar "Café Allegro" ihre Wünsche, Sehnsüchte, Träume, drücken ihre Emotionen und Leidenschaften aus...
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Aus dem abenteuerlichen Leben eines Vagabunden
Heilbronner Stimme, 28. April 2017
Brecht vs Villon Die nächste Premiere von Le Café-Théâtre, "Brecht vs. Villon" diesen Samstag ab 20.15 Uhr, hat es in doppeltem Sinn in sich. Zum einen findet sie an einem neuen Ort statt, im Alten Kontor bei der Arkus GmbH in der Happelstraße 17. Zum anderen birgt das Programm, in dem Nicolas Kemmer (Klavier, Piano) Lieder, Chansons und Balladen von Bert Brecht und Francois Villon zur Musik von Kurt Weill, Georges Brassens und des Uruguayers Daniel Viglietti sing, viel Diskussionsstoff...
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Erinnerungen an einen Kosmopoliten
Heilbronner Stimme, 9. Januar 2017
Ma Liberté "Es gibt Musiker, die hat man lange auf dem Schirm. Bis man eines Tages auf die Idee kommt, ein eigenes Programm mit ihnen zu machen", sagt Nicolas Kemmer. So war das bei ihm mit dem Chansonnier Georges Moustaki (1934-2013). Von dem Kosmopoliten hatte er immer mal wieder etwas in seinen französischen Programmen, jetzt hat er ihm einen eigenen Abend mit 20 seiner Lieder gewidmet...
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Leichte Literatur unter der Linde
Heilbronner Stimme, 13. Juli 2016
SommerLeseLust 2016 Leichter Regen. Der Glockenschlag um halb sechs. Die Stühle unter der Linde in Klingenberg bleiben leer. Die Zuhörer sind zum Auftakt der Sommer-Lese-Lust in die evangelische Kirche umgezogen. Cornelia Bielefeldt setzt ihre Brille auf und beginnt zu lesen. Es ist ganz still, und wie jedes Jahr hängen alle an ihren Lippen. "Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht", sagt Cornelia Bielefeldt...
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Stereotypen und andere Scherze
Heilbronner Stimme, 22. Juni 2016
Meine tolle Scheidung Angela fühlt sich allein. Vom Ehemann wurde sie für eine Jüngere verlassen, die Tochter wird flügge und beschäftigt sich mit ihrem eigenen Liebesglück. Was nun? Mit ihrem Hund als Begleiter und gutgemeinten Ratschlägen von Freunden und Mutter ("Scheidung ist doch ordinär! Bleib beim Mann und halt es aus.") macht sie sich auf in ein anderes Leben...
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Kammerspiele im Kaffeehaus
Heilbronner Stimme, 29. Januar 2016
15 Jahre Le Café Théâtre Mit "Lola Blau" hat es am 26. Januar 2001 begonnen. Es folgten bislang 29 weitere Inszenierungen sowie 20 musikalische Produktionen. Keine Frage: Das vom Ehepaar Nicolas Kemmer und Cornelia Bielefeldt vor 15 Jahren gegründete Le Café Théâtre im Kaffeehaus Hagen ist ein Erfolgsprodukt. Als Hausherr Hanspeter Hagen nach einem Konzert der beiden anfragte, ob sie im Kaffeehaus Theater machen wollten, sagten sie nach einem Zögern zu...
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Flott porträtierter Jazzmusiker
Heilbronner Stimme, 9. Dezember 2015
Antonino Attina Jazzmusiker gehen in der Ebene 3 ein und aus. Jetzt schmücken flott skizzierte Musiker-Porträts die Wände. Antonino Attina hat Solisten mit Trompete, Gitarre oder Saxofon festgehalten. Mal von einem Schlagzeuger, mal von einem Pianisten begleitet, treten die Jazzer auch im Duo oder Trio auf. Die farbenfrohen Bilder des in Mailand lebenden Malers sprühen vor Dynamik. Erstmals in Heilbronn läuft die von Cornelia Bielefeldt und Nicolas Kemmer kuratierte Ausstellung in der Ebene 3...
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Autonomie der Sprache, Wohlklang der Poesie
Heilbronner Stimme, 23. April 2015
Cantandora "Und wäre da nicht dünnes Eis unter meinen Sohlen so könnte ich Luftsprünge machen", drei Zeilen, ein Satz in der Möglichkeitsform, ein Bild, ein Gedicht, das dichteste, das kürzeste im ersten Lyrikband von Renate Weilmann.
Als die Autorin aus Bad Rappenau vor einem Jahr im Le Café Théâtre ihre literarischen Porträts "Spiegelblicke" präsentierte, nutzte sie die Gelegenheit, ein paar Kostproben aus dem damals noch unveröffentlichtem Gedichtband "Cantandora" vorzustellen...
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Zwischen Jazz und Chanson
Heilbronner Stimme, 16. März 2015
Le Jazz & la Chanson Édith Piaf, Yves Montand, Jacques Brel: Viele französische Chansonniers sind auch hierzulande bekannt. Doch Claude Nougaro? Der 2004 verstorbene Poet und Sänger verband Chanson und Jazz, schrieb komplexe, mehrdeutige Texte in französischer Sprache über Jazz-Kompositionen von Dave Brubeck oder Thelonious Monk...
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Alte Freunde, neue Fusionen
Heilbronner Stimme, 27. Januar 2015
Le Jazz & la Chanson "When I'm 64", wenn ich 64 bin, dann lass ich's noch mal richtig krachen, mag sich Rudy Rotta gesagt haben, der mit Killergitarre und herben Sprüchen das Kaffeehaus Hagen aufmischt. Mehrfach von Nicolas Kemmer eingeladen, imponiert die Blues- und Rocklegende - im Trio mit Kemmer Senior an den Tasten und Philippe Kemmer Junior am Bass - mit Neuem: Galten die Rolling Stones und die Beatles einst als unvereinbar, fusioniert der Italiener ohne Pardon...
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Musikalische Zeitreise
Heilbronner Stimme, 3. November 2014
Café Diva Wenn von den großen Diven des 20. Jahrhunderts die Rede ist, darf ihr Name nicht fehlen: Marlene Dietrich ist der zweite Teil des Chanson-Abends "Café Diva" im Kaffeehaus Hagen gewidmet. Und natürlich blickt das Antlitz der Dietrich auch vom dunkelroten Bühnenvorhang: Ihr schwarz-weißes Porträtfoto ist dort neben Aufnahmen anderer weiblicher Show-Größen vergangener Tage wie Marilyn Monroe zu sehen...
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Facetten eines wilden und freien Lebens
Fränkische Nachrichten, 29. Oktober 2014
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund Würdig und sakral, mit einem Orgel-Introitus a la Guillaume Du Fay (1397 - 1474) stimmt Nicolas Kemmer das Publikum im Kaffeehaus Hagen ein. Dem musikalischen Hinweis aufs klerikale Umfeld des Protagonisten François Villon (1431 - 1463) folgen, ersten Strophen seines literarischen Vermächtnisses ("Le Lais", "Le Testament"), vorgetragen von Cornelia Bielefeldt: "Als ich, François Villon, noch ein Scolar und 25 Jahren war, hat freien Willens mein Verstand, bar aller Leidenschaft, erkannt, dass man betrachte, was man tat, wie Vegetius erzählt, sonst hat sein Leben man verfehlt."...
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Galgenhumor und lasterhafte Lieder
Heilbronner Stimme, 17. Oktober 2014
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund Wer hat sich nicht alles an Villon bedient!? Songs aus Bert Brechts "Dreigroschenoper", Paul Zechs "Erdbeermund" oder Reinhard Meys "Mädchen in den Schänken" gehen zurück auf den Franzosen. Der begnadete Vorfahr vieler Liedermacher, Theaterschreiber und Gangster-Rapper, Francois Villon, ist ein früher Vertreter des "Live Fast, Love Hard, Die Young"...
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Sehnsuchtsort Griechenland
Heilbronner Stimme, 25. April 2014
Shirley Valentine Soll das der Lebensinhalt gewesen sein, dieses tägliche Einerlei zwischen Pommes mit Spiegelei und fantasielosem Sex am Abend? Das Schicksal hat der verheirateten Mittvierzigerin Shirley einen Joker zugespielt: ein Griechenland-Urlaub! Den hat ihre Freundin Jane gewonnen, für zwei Personen und sie dazu eingeladen...
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Der große Abwesende und der Zickenkrieg
Heilbronner Stimme, 19. März 2014
So freundlich er ist, so kalt ist er "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau", heißt es. Im Fall von Goethe (1749-1832) sind es mindestens drei. Im Theaterstück "So freundlich er ist, so kalt ist er" von Lothar Einsle treffen Charlotte von Stein (1742-1827), Bettine von Arnim (1785-1859) und Christiane Vulpius (1765-1816) aufeinander...
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Friedenskämpfer, Kultautor und Jazztrompeter
Heilbronner Stimme, 24. Januar 2014
Der Schaum der Tage Boris Vian (1920-1959), ein Name den kaum einer kennt. Ganz anders "Le déserteur", das Chanson, das der frühvollendete, mittlerweile zum Kultautor avancierte Franzose vor 60 Jahren schrieb. Als das Lied im Februar 1954 zum ersten Mal im Radio gesendet wird, ist ein Politiker so schockiert, dass er Zensur verlangt...
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Mythos schon zu Lebzeiten
Fränkische Nachrichten, 18. November 2013
Marlene Am 27. Dezember 1901 wurde sie in Berlin-Schöneberg geboren, Maria Magdalene Dietrich, am 6. Mai 1992 ist sie in Paris gestorben. 1923 bekam sie erste kleine Rollen in Stummfilmen, 1977 stand sie für den Film "Schöner Gigolo - Armer Gigolo" zum letzten Mal vor der Kamera...
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Gute Unterhaltung
Fränkische Nachrichten, 4. Oktober 2013
Zwei wie Bonnie & Clyde Sie heißen Chantal und Manni und wollen ans große Geld kommen und in Las Vegas heiraten. Ihre Vorbilder sind Bonnie Parker und Clyde Barrow, die in den 30er Jahren ihr Unwesen trieben und dabei die USA in Angst und Schrecken versetzten. Chantal und Manni orientieren sich also in ihrem Tun an...
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Der Mann für Top-Acts
Heilbronner Stimme, 12. August 2013
We'll Meet Again Die besten Geschichten schreibt das Leben: Nach dem Auftritt beim Gaffenberg-Festival feiern Helge Schneider samt Crew die Afterparty im Insel-Hotel. Mit auf Tour ist Willy Ketzer, der legendäre Passport- und Paul-Kuhn-Drummer, zudem ein guter Kumpel von Nicolas Kemmer, dem musikalischen Leiter des Heilbronner Theaters...
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Ketzers Kunst
Heilbronner Stimme, 9. August 2013
We'll Meet Again Klang, Farbe und Form: Diese drei Elemente vereint der Begegnungsabend heute ab 19 Uhr in der Klosterkirche Bad Wimpfen. Zum Auftakt gibt die Musikgruppe Tonart ein Konzert mit spirituellen und besinnlichen Texten. Anschließend führt die Orgel die Besucher nahtlos zur Vernissage...
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Wege aus der Finanzkrise
Heilbronner Stimme, 3. Juni 2013
Zwei wie Bonnie & Clyde er Plan ist ganz einfach, die Umsetzung aber nicht. "Zwei wie Bonnie & Clyde" wollen sie sein und die eigene Finanzkrise beenden, aber Manie hat seine Rechnung ohne seine leicht begriffsstutzige Partnerin Chantal gemacht. Und so gibt es im gleichnamigen Stück von Tom Müller und Sabine Misiorny auf...
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Starke deutsche Junkerstochter
Heilbronner Stimme, 5. November 2012
Marlene "Attention, bitte die Gänge freihalten." Nicolas Kemmer alias Erik, der Mann am Klavier, rauscht durch die Reihen des Kaffeehauses Hagen und kündigt sie an: La Dietrich. Den Weg durchs Hotelfoyer hat die Diva genommen. Sie will keinem begegnen. Als sie in der mit rotem Samt ausgeschalgenen Garderobe langsam die dunkle Sonnenbrille absetzt, wird Cornelia Bielefeldt zu Marlene Dietrich...
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Der Luxus, unabhängig zu sein
Heilbronner Stimme, 28. Februar 2011
Interview Mit "Lola Blau" von Georg Kreisler hat es vor zehn Jahren begonnen. Es folgten bislang 18 weitere Inszenierungen. Zu den rund 60 Vorstellungen im Jahr kommen 4000 Besucher. Andreas Sommer hat sich mit Cornelia Bielefeldt und Nicolas Kemmer, den Gründern von Le Café-Théâtre, unterhalten.
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Ein Leben im Zwiespalt: "Tolstoi in der Nacht" im Kaffehaus Hagen
Heilbronner Stimme, 22. Februar 2010
Tolstoi in der Nacht Sie kommt rechtzeitig zum neuen Hollywood-Drama "Ein russischer Sommer" mit der britischen Oscar-Preisträgerin Helen Mirren: "Tolstoi in der Nacht" ist die neue Inszenierung von Nicolas Kemmer im Kaffeehaus Hagen mit Cornelia Bielefeldt als aufopfernde Gattin eines untreuen Tyrannen. Womöglich kommt dieses Stück von Pascale Rozo der Wirklichkeit näher als die Filmproduktion, wo ein versonnener Tolstoi durch den schönen Park schlendert.
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Lieder über die Tücken des Lebens
Heilbronner Stimme, 19. März 2004
La vie, c'est comme une dent ...gelang ihm ein Abend voller überraschender Momente auf dem schmalen Grat zwischen Melancholie und Hoffnung ... der Vergleich des Lebens mit einem Zahn, der schmerzt und gezogen werden müsse, ist exemplarisch für die Tiefe der Texte ... Boris Vians pessimistische Grundeinstellung teilt Kemmer nicht. Er möchte der Welt immer auch etwas Positives abgewinnen ... musikalisch anspruchsvoll wurde es beim jazzigen "La Neige" von Nougaro. Hier vereinten sich tiefe poetische Bilder im Stile Celans mit komplizierten Harmonien. Diesen Drahtseilakt meisterte Kemmer souverän: ein Programm voller Passion.
Ein Chansonnier aus Luxembourg
Luxemburger Wort, 21. Mai 2005
La vie, c'est comme une dent
...in einem offenen, gestreiften, dunklen Hemd und Blackjeans sitzt er am Flügel, bärtig, grauhaarige Künstlermähne, mit Brille, von der äußeren Erscheinung her, der französische Chansonnier aus dem Bilderbuch. Und französisch ist nicht nur sein Programm, es ist auch seine Landessprache ... dabei versucht Nicolas Kemmer nicht, die Berühmtheiten des französischen Chansons zu imitieren ... vielmehr nimmt er sowohl den Text als auch die Musik zum Anlass, sie durch seine Brille zu betrachten und sie mit seiner unverwechselbaren Stimme zum Besten zu geben. Also in jedem Fall, durch den Nuancenreichtum im Ausdruck und das kongeniale Spiel auf dem Flügel eigenständige, den Werken gerecht werdende Interpretation eines Chansonniers aus Luxembourg.
Zuschauerstimmen
Reisen mit 30 Jahren Handgepäck
Gelungene Premiere von "Just The Ticket" des Café Théâtre
Just The Ticket
Ein Flug nach Australien und eine Reise in die eigene Vergangenheit: "Just The Ticket" des britischen Bühnenautors Peter Quilter schickt eine allein reisende Single-Frau jenseits der 50 zurück in ihre glückliche Jugend. Ging es in Quilters Musical "End of the Rainbow" um die dramatischen letzten Monate von Judy Garland, steht hier kein Star im Mittelpunkt, sondern eine ganz normale Frau. "30 Jahre Handgepäck" hat sie nach eigenem Bekunden dabei. Susan, die damals vor 30 Jahren mit ihren besten Freundinnen einen herrlichen Urlaub in Down Under verbracht hatte, will noch einmal nach Australien. Doch keine ihrer Freundinnen von einst hat diesmal Zeit und Gelegenheit.
Redselig - Julia, die immer die attraktivste war, hat eine Schönheits-OP und ist deshalb verhindert. Paulineist krank und Deborah bereits verstorben,also muss Susan alleine auf die Reise ans andere Ende der Welt und zu sich selbst. Es ist eine kurzweilige One-Woman-Komödie, die Nicolas Kemmer für Le Café Théâtre im Kaffeehaus Hagen nach der Vorlage des britischen Erfolgsautors inszeniert hat.
Cornelia Bielefeldt muss darin keine Achterbahn der Gefühle durchleben, aber ihre Susan schwankt nicht selten zwischen Euphorie und Melancholie. Redselig wie die reisende Engländerin nun mal ist, blickt sie zurück auf damals, als sie noch vier Freundinnen im Urlaub waren. Und darauf, was aus ihnen geworden ist. Flugangst und Nervosität bekämpft sie mit Selbstgesprächen nicht ohne britischen Humor. Drei Wochen Australien könnten lang werden.
Und so ist der Barkeeper Bill bald Opfer ihres Temperaments und ihrer Offenheit, in den sie sich fast wie ein Teenager verliebt. So wie damals.
Und sich für ihn sogar in unfallträchtige High-Heels zwängt, die ihr mehr Schmerzen bereiten als alles andere im Urlaub. Die Liebe, will Quilter sagen, macht nicht nur unvorsichtig, sondern im Alter auch ein wenig infantil. Und Susan ist im Grunde glücklich, denn sie braucht keine Schönheits-OPs, und sie lebt.
Termporeich - Es ist eine leichte, temporeiche Komödie, die manche Situationskomik bereit hält, etwa wenn die aufgeregte Susan Gehversuche in den hohen Schuhen unternimmt. Die Ein-Frau-Komödie funktioniert, das Experiment ist geglückt, und Susans Mut hat sich am Ende gelohnt. Die Botschaft ist so einfach wie tröstlich: Es ist nicht schlimm, älter zu werden, so lange man sich noch nicht alt fühlt. Und eines ist für die quirlige Susan klar: Sie wird nicht nochmal 30 Jahre warten, um wieder hierher zu kommen.
Uwe Deecke
"Kultour" am Freitagabend
Eindruck vom Theaterabend am Freitag, den 31. Juli 2015
Shirley Valentine
Wohin heute Abend? Ach ja, im Komödienhaus gastiert die Komödie im Marquart
Stuttgart, kenne ich, und in zweiter Wahl Kaffeehaus Hagen.
Komme kurz vor 20 Uhr am Theater an. "Bedaure, keine Karten mehr". Na ja, dann halt Le Cafe - Theatre, Cornelia Bielefeldt spielt "Shirley Valentine".
Der erste Teil ist recht unterhaltsam und ich genieße die Ausdrucksfähigkeit und den schnellen Wandel mit dem die Schauspielerin unterschiedliche Personen verkörpert - aber der Tiefgang?
Auch im zweiten Teil finde ich mich noch stark an der Oberfläche und bewundere den schnellen, gelungenen Szenenwechsel, den die Künstlerin überzeugend schafft, die Komödie scheint gelungen zum Ende zu kommen.
Doch dann wird alles anders und ich betrachte plötzlich mich, unsere Ehe, mein Leben mit den Augen von Shirley Valentine, das Lachen erstarrt in der Kehle. Noch lange bis zum Einschlafen begleiten mich die Worte der Frau, die zu sich selbst gefunden hat - hast Du das auch?
Ja, liebe Frau Bielefeldt, Sie und Ihr Stück haben mich tief beeindruckt.
Übrigens gehöre ich zu den "Kritikern" im Publikum, die Sie zu einem wichtigen Nachsatz bewogen haben. Ich wollte mit meinen Überlegungen, die Szene im Hotel zu aktualisieren, die Negativaussagen der dummen Touristen treffen, keinesfalls den Reichtum dieses Landes und Volkes. Ich bitte Sie, mich in diesem Sinne zu verstehen und meinen aufrichtigen Dank für den erfüllten Abend entgegenzunehmen.
Annemarie Frank
Sehenswertes Theaterstück
Heilbronner Stimme, 29. Dezember 2012
Der Kleine Prinz Wer es noch nicht gesehen hat, dem sei das Theaterstück "Der kleine Prinz" ans Herz gelegt, das im Januar noch einmal im Kaffeehaus Hagen aufgeführt werden wird - und hoffentlich nicht zum letzten Mal, denn das, was die 10- bis 20-jährigen Mitglieder des "Jungen Ensembles Café Théâtre" auf der Bühne bieten, ist beeindruckend und professionell
von der ersten bis zur letzten Minute. Unterstrichen durch Musik, die von Nicolas Kemmer eigens für das Stück komponiert und vertont wurde, bringen die tiefen Wahrheiten der
Romanvorlage von Saint-Exupéry die Zuschauer mal zum Nachdenken, mal zum Lachen, mal zum Weinen. Ein großes Lob an alle Mitwirkenden! Sehr empfehlenswert!
Dr. Annette Baumann