Liebe, verhasste Mama

Komödie von Sam Bobrick und Julie Stein

Sheldon Levine hat sich von seiner Mutter losgesagt, weil er ihr die Schuld am Scheitern seiner Ehe gibt, und ist nach Kalifornien verschwunden. Doch vor der Mutterliebe gibt es kein Entrinnen: Hartnäckig verfolgt die Witwe ihren Sohn mit ihren Briefen, bis Sheldon nachgibt und reagiert. Doch als Sheldon wochenlang nichts mehr von seiner Mutter hört, beginnt er sich Sorgen zu machen. Dass sie ihn endlich loslassen und ihren Guru heiraten will, ist ihm wiederum auch nicht geheuer. Sheldon droht heimzukommen, das Spiel beginnt neu mit getauschten Rollen ... Mrs Levine verwirklicht sich neu in Indien und tauscht dann ihre Mutterrolle gegen eine Karriere als Talkshow-Masterin ein. Sheldon begibt sich quer durch Amerika auf die Suche nach seinen wahren Wurzeln, bis er feststellt, dass er letztlich doch mit dem heimischen Herd verwurzelt zu sein scheint. So kehrt er zurück, um seiner Mutter endlich mannhaft gegenüberzutreten ... Was sie schon immer über Mütter, (Mutter-)Söhne und Muttertage wissen wollten ... Hier finden Sie garantiert amüsante Anregungen. "Liebe, verhasste Mama" ist eine herrlich überdrehte Mutter-Sohn-Groteske: sehr amerikanisch, sehr bissig und ungeheuer komisch!

mit Cornelia Bielefeldt und Philippe Kemmer - Regie: Nicolas Kemmer

Vita von Philippe Kemmer

Philippe Kemmer steht seit seinem siebten Lebensjahr auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Zuerst als "Little Jake" im Musical "Annie Get Your Gun" im großen Haus des Heilbronner Stadttheaters. Es folgten weitere Rollen in den Musicals "Dracula", "Wuthering Hights" und "Hänsel und Gretel". In dem Musical "Hinter dem Spiegel" spielte er mit Bravour den jungen Lewis Carroll. Alle diese Rollen im Großen Haus am Berliner Platz. Danach widmete sich Philippe Kemmer der Musik. Er nahm Unterricht im E-Bass - Spiel und spielte im Komödienhaus als Bassist im Orchester bei "Der Vetter aus Dingsda" und "King Kong". Mit der italienischen Blues-Legende Rudy Rotta stand er in den letzten Jahren öfter auf der Bühne. Jetzt kehrt er zu seiner ersten Liebe zurück: dem Schauspiel.




Seelenreisen per Briefpost

Skurrile Mutter-Sohn-Komödie feiert Premiere im Kaffeehaus Hagen

Heilbronner Stimme, 21. Mai 2012

von Dörthe Thimm


HEILBRONN Sie können nicht miteinander, und sie können nicht ohne einander. Das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn ist sehr speziell in der Komödie "Liebe, verhasste Mama", die im Kaffeehaus Hagen Premiere feierte. Darin stehen eine kontrollsüchtige Mitter und ihr verbitterter Sohn im Mittelpunkt.
Sheldon Levine (Philippe Kemmer) ist stets auf der Flucht vor seiner autoritären Mutter, die es nicht lassen kann, ihrem geliebten Sohn ins Leben zu pfuschen. Weder ein Orts- noch ein Namenswechsel schützen den 25-jährigen davor, von seiner Mutter aufgespürt zu werden. Ihre Briefe erreichen Sheldon überall. Erst als Doris Levine (Cornelia Bielefeldt) auf einem Selbstfindungstrip mit einem indischen Guru erkennt, dass sie ihrem Sohn Freiraum gewähren muss und sich über einen Monat nicht bei ihm meldet, wird Cornelia Bielefeldt spielt die kontrollsüchtige Mutter, die ihren Sohn Sheldon (Philippe Kemmer) fast pausenlos überwacht. Sheldon nervös. "Ich hasse dich. In Liebe, Sheldon", schreibt er, und es wird klar, dass er ebenso wenig loslassen kann wie die Mutter.
Im rund zweistündigen Stück von Sam Bobrick und Julie Stein wechseln die beiden Protagonisten in Briefdialogen die Rollen von den verzweifelten, verlassenen Geliebten. Der Wechsel ist für beide schmerzlich und hinterlässt Spuren. Immer ist einer dem anderen voraus bei der Suche nach dem Glück und der eigenen Identität.
Bissige Dialoge und eine glaubwürdige Umsetzung in der Regie von Nicolas Kemmer sorgen für einen heiteren Abend mit Tiefgang. Fast wie im wahren Leben im Hause Kemmer/Bielefeldt. "Wir sticheln uns auch gerne an", erzählt Philippe Kemmer.

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