Tolstoi in der Nacht

Poetisches Monodram von Pascale Roze

Musik von Vivaldi, Tschaikowski, Mussorgski
mit Cornelia Bielefeldt und Nicolas Kemmer (Flöte; Klavier)

"Die Sterne funkeln. Man könnte meinen, es seien Dornen, an denen sich die Nacht aufgehängt hat" lässt Pascale Roze ihre Protagonistin Sofia Tolstoja sagen. Das Lebensdrama der Frau hinter dem großen russischen Schriftsteller und Gottessucher Leo Tolstoi, verdichtet die französische Autorin Pascale Roze zum Einpersonenstück "Tolstoi la Nuit". "Vor zwanzig Jahren, ich war damals jung und glücklich, habe ich angefangen, die ganze Geschichte meiner Liebe zu Lev niederzulegen", notiert Sofia rückblickend. In den ersten zwei Dekaden ihrer Ehe sichern Ruhm, Honorare und die Liebe, aus der 13 Kinder hervor gehen, das Einvernehmen. Es entsteht der umfangreiche Roman "Krieg und Frieden", den sie sechs mal ab und umschreibt. Aber schon während seines nächsten Werkes "Anna Karenina", der Geschichte einer Ehe mit tragischem Ausgang, gibt es Schwierigkeiten. Tolstoi (ver-)zweifelt, an den Grundprinzipien der christlichen Welt - anschauung. In einer Augustnacht des Jahres 1882 spitzt sich "wegen einer Lappalie" die Krise zu. Zum ersten Mal in seinem Leben sei er davon gelaufen, verbringe die Nacht in seinem Arbeitszimmer. Scharfe Missklänge und eine Menge über die Unentrinnbarkeit aus Geschlechterrollen lassen sich am Verhältnis dieses Paares studieren. Das Stück in der Regie von Nicolas Kemmer ist ausgestattet mit historischen Möbeln und Kostümen; Klavierwerke aus der Zeit (Tschaikovsky; Glinka u.a.) untermalen diese schlaflose Sommernacht, in der Gefühlswelten einer aufreibenden Beziehung in bildhaft poetischer Sprache aufeinander prallen. (Text: Leo Welzin)


 

 

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